"Mirko und ich kamen auf dem Nachhauseweg vorne am Langmauerweg an diesem seltsamen Platz an der Aare vorbei. Dort war einfach nichts. Aber gar nichts. Zuerst haben wir auf den Platz geschaut, dann haben wir uns angeschaut und gesagt: «Lass’ uns da etwas machen». Fertig. Die Idee war geboren, der Entschluss gefasst. Umgesetzt haben wir das dann natürlich im Quartier, mit vielen anderen engagierten Menschen. Zusammen hatten wir schon den «Kinderladen» aufgebaut, eine Art Kinderbetreuung, wo die Kinder mithalfen. Sie kochten zum Beispiel Zmittag und wir assen zusammen. Oder wir hatten Ideen für eine alternative Schule und alternative Lebensarten. Die Zeit war irgendwie reif, vieles war im Umbruch und wir hatten viele Ideen und Lust diese umzusetzen. Es gab einwöchige Quartierfeste, wo wir zusammen neue Ideen ausheckten. So floss eigentlich alles ein bisschen ineinander. Und so hat sich auch der Spielplatz Längmuur entwickelt. Das hat uns und unser Umfeld interessiert.
Wir waren ständig mit ganz vielen Menschen im Austausch und haben uns für die Ideen eingesetzt, Geld und Sachen organisiert. Mit der Stadtgärtnerei, mit den Warenhäusern, mit Anwohnern, mit der Stadtbehörde. So wurde auch viel Unmögliches plötzlich möglich. Sogar die alte Bundeshauskuppel landete so plötzlich auf dem Längmuur. Wir haben sie als Spiel- und Veranstaltungsraum genutzt.
Manchmal war das ganze Quartier auf den Beinen für den Spili. Das Miteinander war einfach ganz wichtig. Das war richtig gut. Das ist in jener Zeit richtig gut gelungen. Natürlich gab es auch Schwierigkeiten. Im Nachhinein gesehen war es oft für alle zu viel, all die Sachen, die da gleichzeitig neben eigenen Kindern und Erwerbsarbeit liefen.
Wenn ich heute am Längmuur vorbeikomme, geht mir durch den Kopf: Ou schön, das gibt es noch. Das ist so schön! Das fägt, das ist richtig gut!"
Franziska Opladen. Mitgründerin Spielplatz Längmuur.
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